Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii), umgangssprachlich auch Douglastanne, Douglasfichte oder Douglaskiefer genannt, ist ein in Nordamerika heimisches, in Europa forstlich angebautes, fremdländisches Nadelgehölz aus der Gattung der Douglasien (Pseudotsuga).

Die Douglasie ist ein immergrüner Baum mit Wuchshöhen um 60 Meter in Europa; in ihrem Ursprungsgebiet kann sie jedoch fast doppelt so hoch werden. Die höchste Douglasie, die man bisher gefunden hat, war 133 Meter hoch. Dies ist weitaus höher als jeder heute noch aufrecht stehende Baum (der derzeit höchste ist ein Küstenmammutbaum von etwa 116 m Höhe in Kalifornien). Die kräftigsten Exemplare erreichen an der Basis einen Stammdurchmesser um 4 Meter. Die Douglasie bildet eine relativ schlanke, kegelförmige Krone.

Die Douglasie wächst schnell und kann ein Höchstalter von 400 (var. glauca) bis über 1400 (var. menziesii) Jahren erreichen. Sie hat ein herzförmiges Wurzelsystem und benötigt nur wenig frische, tiefgründige Böden bei mittleren Nährstoffansprüchen. Die Streuzersetzung verläuft mäßig langsam, das Kohlenstoff-Stickstoff-Verhältnis (C/N-Verhältnis) beträgt 77. Die Streu der Douglasie bewirkt (im Gegensatz zum Beispiel zur Fichtenstreu) keine Versauerung des Bodens.

Die Nadeln sind grün bis blaugrün, einzeln stehend, weich und stumpf. Sie sind 3 bis 4 Zentimeter lang und verströmen, wenn man sie zerreibt, einen aromatischen, angenehmen Geruch. Im Unterschied zu Fichten sitzen die Douglasiennadeln unmittelbar auf dem Zweig auf; anders als bei Tannen ist aber ihre Basis nicht verdickt.

Die Douglasie ist einhäusig getrenntgeschlechtig (monözisch). Die männlichen Zapfen sind gelb-rot. Sie blüht vor dem Austrieb und sie ist windblütig, aber die Pollen haben keine Luftsäcke; auch Bestäubungstropfen fehlen. Mit 15 bis 40 Jahren ist die Douglasie blühfähig. Die Zapfen weisen eine Länge von 4 bis 10 cm und einen Durchmesser von 3 bis 3,5 cm auf. Zur Reifezeit hängen sie und fallen als Ganzes ab, wie bei der Fichte. Die Deckschuppen ragen weit über die Samenschuppen hinaus und sind an der Spitze dreizipfelig. Die Douglasie blüht auf der Nordhalbkugel im Allgemeinen von April bis Mai. Die Samen reifen bis September und werden von Oktober bis November freigegeben. Der Same ist 5 bis 6 mm lang mit einem Flügel, der länger ist als das Samenkorn.

Es ist ein Lichtkeimer und die Keimung erfolgt überirdisch (epigäisch). Die Sämlinge besitzen acht bis zehn Keimblätter (Kotyledonen).

Das Holz der Douglasie ist vielfältig verwendbar. Es ist frisch leicht rötlich wie Lärchenholz und findet Verwendung als Furnierholz (Schälholz), Ausstattungsholz (Parkett, Möbel, Vertäfelung), Konstruktionsholz für mittlere Beanspruchung im Innen-, Erd-, und Wasserbau, für Fenster, Türen und Spezialholz (Schiffsmasten, Rammpfähle, Schwellen, Fässer). Das Holz der Douglasie ist im Kern besser imprägnierbar als Fichtenholz und wird als das beste Holz zum Bau von Dachstühlen angesehen.

Douglasienholz ist eine der in Deutschland als Bauholz für tragende Konstruktionen zugelassenen Holzarten. Es verfügt über eine höhere natürliche Dauerhaftigkeit (Resistenz) als beispielsweise das häufig als Bauholz verwendete Fichtenholz. Das Kernholz wird nach DIN 68364 (1979) in Resistenzklasse 3 („mäßig dauerhaft“) eingestuft und kann daher ohne chemischen Holzschutz auch in Bereichen eingesetzt werden, wo eine gelegentliche Befeuchtung nicht ausgeschlossen ist (Gefährdungsklasse 2).

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Douglasie in Deutschland zur schnellen Holzgewinnung in Reinbeständen angebaut, z. B. auf den kühlen und feuchten Hochflächen des Rheinischen Schiefergebirges. Auch wegen des Rückgangs von Monokulturen im Forst sind heute nur noch Restbestände vorhanden. Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Klimawandels und des damit einhergehenden Niederschlagrückgangs könnte die forstwirtschaftliche Nutzung der relativ trockenresistenten Douglasie in Deutschland allerdings wieder an Bedeutung gewinnen.

 

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